Was ist schon ein banales Sixpack, wenn man die elegante Choreographie sieht, mit der er jede einzelne seiner durchtrainierten Bauchmuskeln zucken lässt? Auch ein Mensch, der sonst nicht unbedingt viel für Fitness, geschweige denn Bodybuilding empfindet, zollt der kraftvollen Körperbeherrschung, mit der Florian Wolf aus Basel Sehnen und Muskeln spannt, höchsten Respekt. Auf den ersten Blick wird die Ästhetik ersichtlich, die sich hinter dieser oft fälschlicherweise belächelten Sportart verbirgt. Wer tiefer hinter die Kulissen schaut, erkennt, dass solche Körper- und Muskelbeherrschung nur durch jahrelanges Training und ein sehr diszipliniertes Leben erarbeitet werden kann.

Alle 3 Stunden eine Mahlzeit. Im Schnitt 1 Kilogramm Fleisch pro Tag. Dazu jeweils drei Mal täglich 500 Gramm nasser Reis. Und Gemüse so viel man will. Mit eiserner Disziplin hält sich Florian Wolf an die Ernährungsregeln. Dafür hat er einen Körperfett-Anteil von 10 Prozent, der in vier bis fünf Wochen vor einem Wettkampf wegtrainiert werden kann. Wer schön sein will, muss leiden. 

Viele würden viel dafür geben, nur einmal im Leben über die Körpermasse von Florian Wolf zu verfügen. Doch die Muskelpakete kann man nicht im Internet kaufen. Der Bodybuilder-Meister arbeitet täglich daran, seine Form zu optimieren.

Ein Thema kommt leider immer wieder im Zusammenhang mit Bodybuilding und Körperkult in die Schlagzeilen: Doping und Anabole Steroide. Künstliche Mittel, mit denen Körperwachstum chemisch und hormonell beeinflusst wird. Für Athleten wie Florian Wolf, die den Sport als Lebensphilosophie sehen, ein No-go.

Trotz der Tatsache, dass er auch in Luzern an der GoActive den Applaus der Zuschauer und Fans geniesst und in der Konkurrenz möglichst weit nach vorne kommen will: Für Florian Wolf ist Bodybuilding eine Lebensphilosophie.