Über 25 Jahre Journalist mit internationalem Hintergrund. Jahrelange Praxiserfahrung als Marketing- und Kommunikationsplaner im nationalen und internationalen Bereich. Gefragter Berater in strategischer Unternehmenskommunikation. Produzent komplexer journalistischer Spezialausgaben für grosse Verlage. Zeno van Essel hat sich durch jahrelange kontinuierliche Realisation von Projekten einen guten Ruf als kompetenter Fachmann im Bereich Kommunikation geschaffen. Mit seiner Agentur verfügt er über eine Infrastruktur, die ihm ermöglicht, seine breite Palette an Dienstleistungen sowie sein Know-how und Netzwerk in grosser Unabhängigkeit anzubieten und umzusetzen.

PLATTE DER WOCHE:
21 Savage – I AM>I WAS [CLEAN]

Sein Bruder und seine besten Freunde wurden als Kinder ermordet. Er selbst wurde bei einem versuchten Raubüberfall sechs Mal angeschossen. Savage ist ein böser Bube aus Atlanta, der in der Musik irgendwie doch noch den rechten Rank gefunden hat. Sein Sound ist dafür aber erstaunlich ruhig und ausgeglichen, um nicht zu sagen monoton. Bisweilen klingen seine Lieder warm und harmonisch. Doch man sollte sich nicht täuschen: Gewalt, ist in ihnen allgegenwärtig. Allerdings nicht verherrlichend und anklagend, sondern auch betrachtend, nachdenklich, ironisch. Manchmal gelingt ihm das gut – wenn er damit droht, jemandem den Goldfisch zu ermorden oder damit prahlt, dass sein AK47 vorher Osama Bin Laden gehörte. Manchmal greift er voll daneben, wie im Song «ASMR», in dem er mit «Jewish Money» sich die uralte stereotype Diskriminierung jüdischer Menschen zu eigen macht. Immerhin: 21 Savage hat den Mut, sich für seinen offensichtlichen Missgriff öffentlich zu entschuldigen. Das zeugt von Einsicht und dem Willen, es im neuen Leben besser zu machen. Musikalisch besticht das Album durch brillante Produktionen von Metro Boomin, Kid Hazel und anderen. Die Klangvielvalt reicht von langsamen, schimmernden Miami-Bässen auf «A&T», zerhackten Soulphrasen auf «A Lot» bis zu traurigen Synthie-Akkorden auf «Pad Lock». Und es gibt einige kraftvolle, prägnante Texte: «Fuck 40 acres and a mule / They got 50 racks and a brand new Sig» fasst treffend zusammen, wie die USA ihre schwarzen Bürger seit dem Ende der Sklaverei im Stich gelassen haben. Der Albumtitel deutet darauf hin, dass 21 Savage seinen neuen Weg mit einer persönlichen Retrospektive weiter zu definieren. Und da liegt die Kraft von 21 Savages Musik: In der Kluft zwischen dem, was von ihm erwartet wird und dem, was er tatsächlich tut.

Zeno van Essel

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